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Äderchen als Schönheitsmakel

Besenreiser sind meist harmlos

Mehr als ein Schönheitsmakel sind Besenreiser oft nicht. Allerdings können sie ein Hinweis auf ein Venenleiden sein. Betroffene sollten die Ursachen für die bläulich-roten Äderchen von einem Facharzt abklären lassen.

Betroffene empfinden Besenreiser meist als Schönheitsmakel. Aus medizinischer Sicht ist diese Form von Krampfadern in aller Regel harmlos und nicht behandlungsbedürftig.
Betroffene empfinden Besenreiser meist als Schönheitsmakel. Aus medizinischer Sicht ist diese Form von Krampfadern in aller Regel harmlos und nicht behandlungsbedürftig.  Foto: dpa

(dpa/tmn) - Vor allem an den Beinen tauchen sie auf: kleine bläulich-rote Äderchen, die durch die Haut schimmern. Ihre feinen Verästelungen ähneln dünnen Zweigen - also Reisern. Solche Besenreiser am Körper empfinden Betroffene häufig als Schönheitsmakel. Aus medizinischer Sicht ist diese Form von Krampfadern in aller Regel harmlos und nicht behandlungsbedürftig. Nicht ausgeschlossen ist jedoch, dass sich hinter Besenreisern eine ernstzunehmende Venenschwäche verbirgt. Gewissheit bringt eine Untersuchung bei einem Facharzt.

Was genau Besenreiser verursacht, ist wissenschaftlich nicht hinreichend erwiesen. „In vielen Fällen haben Betroffene eine erblich bedingte Veranlagung zu Besenreisern“, sagt der Gefäßchirurg Horst Peter Steffen. Er ist Chefarzt in der Hildener Capio Klinik im Park, dem Venenzentrum Nordrhein-Westfalen. Bei den Betroffenen staut sich das Blut und kann nicht ungehindert weiterfließen. Besenreiser können - müssen aber nicht - Vorläufer von schwerwiegenden Krampfadern sein.

Begünstigt wird die Entstehung von Besenreisern unter anderem durch Übergewicht, Bewegungsmangel sowie durch hormonelle Umstellungen in der Schwangerschaft. Auch im höheren Lebensalter kommen sie häufiger vor. Meist sind Frauen betroffen, da sie ein schwächeres Bindegewebe haben. Beschwerden lösen Besenreiser in aller Regel nicht aus, sie sind in erster Linie ein kosmetisches Problem.

Wasseranwendungen, bei denen der Wasserstrahl vom Fußrücken zur Ferse und anschließend an der Wade entlang bis zum Knie geführt wird, können vorbeugend gegen Besenreiser helfen.
Wasseranwendungen, bei denen der Wasserstrahl vom Fußrücken zur Ferse und anschließend an der Wade entlang bis zum Knie geführt wird, können vorbeugend gegen Besenreiser helfen.  Foto: dpa-tmn

Von alleine verschwinden sie nicht. Sie lassen sich zum Beispiel aber kosmetisch gut abdecken. Für Besenreiser im Gesicht gibt es spezielle Make-ups. Auch für Beine existieren wasserfeste Camouflage-Produkte. Man kann sie auch entfernen lassen. Als Therapiemaßnahmen stehen die Verödung oder die Lasertherapie zur Verfügung.

Für beide Verfahren werden in der Regel mehrere Sitzungen vereinbart. Jede Sitzung dauert rund eine halbe Stunde. Bei der Verödung spritzt der Facharzt ein Mittel in die Besenreiser, bei der Lasertherapie lässt ein Laserstrahl den Besenreiser schrumpfen. Eine 100-prozentige Erfolgsgarantie, dass nach der Therapie die Besenreiser dauerhaft verschwunden sind, gibt es nicht.

Gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse, dass gegen Besenreiser vorbeugend etwas hilft, gibt es nicht. Generell wird jedoch bei einer Neigung zu Besenreisern in den Beinen viel Bewegung wie Schwimmen und Wandern, das häufige Hochlagern der Beine und Wasseranwendungen empfohlen. Dabei wird der Wasserstrahl vom Fußrücken zur Ferse und anschließend an der Wade entlang bis zum Knie geführt.

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