HTC Desire HD (Handy)

Google-Gigant

HTC Desire HD: Android-Riese.

HTC Desire HD: Android-Riese.

 

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Imposanter 4,3-Zoll-Touchscreen, 1-GHz-Prozessor, HD-fähige 8-Megapixel-Kamera und extrem schnelles HSPA – der neue Androide HTC Desire HD erntet in Sachen Ausstattung mächtig Vorschusslorbeeren. Kann der Handy-Riese die hohen Erwartungen tatsächlich erfüllen?

Vorteile

Riesiger 4,3-Zoll-Touchscreen

Fixe Datenraten

Schneller Prozessor

Robustes Gehäuse

Nachteile

Mäßige Akustik

Kein AMOLED-Display

Etwa ein halbes Jahr mussten Android-Fans auf den Nachfolger des beliebten HTC Desire warten. Jetzt ist HTCs neues Android-Flaggschiff mit seinem robusten Alu-Gehäuse im Hafen der Mega-Smartphones eingefahren. Und "Mega" ist im Zusammenhang mit dem Desire HD tatsächlich keine Übertreibung. Mit Maßen von 123 x 68 x 12 Millimeter ist das Handy gegenüber seinem Vorgänger deutlich gewachsen. Für Handy-Nutzer mit kleinen Händen ist das Desire HD eventuell tatsächlich eine Nummer zu groß. Grund für die Größe: HTC verzichtet beim Desire HD nahezu komplett auf mechanische Tasten, sondern gönnt den Platz einem 4,3 Zoll großen S-LCD-Touchscreen (109 Millimeter) mit einer Auflösung von 480 x 800 Pixel. Unterhalb des Displays befinden sich lediglich vier sensorbetriebene Funktionstasten, die auch dank taktilem Feedback im Test gut auf Fingereingaben reagierten.

S-LCD ist kein AMOLED

Während die ersten Serien-Modelle des HTC Desire noch mit einem AMOLED-Display aus dem Hause Samsung ausgeliefert wurden, setzt der Hersteller mittlerweile gänzlich auf die Super-LCDs (S-LCD) von Sony – zum Nachteil der Kunden. Denn auch beim Desire HD lässt sich ein deutlicher Qualitätsunterschied, insbesondere gegenüber den Super-AMOLED-Screens, feststellen. Das Display des Desire HD bietet zwar ordentliche Kontrast- und Helligkeitswerte, muss sich aber bei unseren Display-Messungen beispielsweise hinter einem Samsung Galaxy S mit Super-AMOLED-Screen und dem Retina-Display des iPhone 4 einsortieren. Sowohl in den Bereichen Schwarzwert, Einfallswinkel und Kontrast liegen etwa Samsungs AMOLED-Displays vor den S-LCDs.

Rekord-Startzeit dank Fastboot

Der erstmals bei Handys eingesetzte 8255-Snapdragon-Prozessor mit 1-GHz-Taktung macht sich beim Handling spürbar bemerkbar: Menüs werden im Handumdrehen geöffnet, so braucht das Desire HD weit unter einer Sekunde um das Telefonbuch, den Browser oder das Nachrichten-Menü zu starten. Multitouch klappt extrem flüssig, und das Scrollen geht mühelos von der Hand, wenn auch gefühlt einen winzigen Tick langsamer als bei der Touchscreen-Referenz Apple iPhone 4. Einen neuen Bestwert stellte das Desire HD hingegen beim Handy-Start auf. Dank der neuen Fastboot-Technik startet das Desire HD innerhalb von nur 2,4 Sekunden. Zum Vergleich: Der Boot-Vorgang beim Vorgängermodell HTC Desire dauerte im Test quälend lange 43 Sekunden. Ein ebenfalls gutes Ergebnis lieferte das HTC-Smartphone bei unserem Akku-Test. Bei voller GSM-Sendeleistung hielt die Lithium-Ionen-Batterie (1.230 mAh) im Sprechbetrieb etwa 4:40 Stunden durch. Beim Dauer-Surfen schaffte es das Desire HD auf 4:30 Stunden, obwohl das große Display auf volle Helligkeit gestellt war.

Die aufpolierte Sense-Oberfläche, die HTC beim Desire HD über das Android OS 2.2 (Froyo) legt, verrät sich auf dem Smartphone nur anhand einiger neuer Icons, sonst bleibt es beim bekannten Design. Auf HTCSense.com finden Nutzer des Desire HD jedoch ein zweites Zuhause. Hier können Sie alle wichtigen Handy-Daten synchronisieren, Kontakte komfortabel verwalten, neue Apps finden oder hübsche Hintergrundbilder fürs Handy auswählen. Praktisch: Sollten Sie Ihr Handy einmal verlegt oder verloren haben, können Sie es über das Tool vom PC aus mit wenigen Klicks klingeln, orten oder gleich sperren beziehungsweise Inhalte löschen lassen.

HTC Sense: Handy vom PC aus fernsteuern.

HTC Sense: Handy vom PC aus fernsteuern.

 

Ordentliche Kamera, schwache Akustik

Im Desire HD findet sich eine 8-Megapixel-Kamera mit Autofokus und Doppel-LED-Blitz, die zusätzlich HD-Videos in 720p aufnimmt. In unserem Test zeigte die Kamera Licht und Schatten. Während insbesondere die Außenaufnahmen überzeugten , waren die Innenaufnahmen im Labor eindeutig zu farbintensiv und wirkten so teils unnatürlich (siehe Fotostrecke). Auch die HD-Videos ließen uns kalt: Unsere Testaufnahmen zeigten deutliche Verpixelungen und Unschärfen. In Sachen Akustik sind wir eher zwiegespalten: Auf Handy-Seite trat beim Sprechtest ein leichtes Hintergrundrauschen auf. Der Lautsprecher machte beim Freisprechen zudem mit starkem Dröhnen auf sich aufmerksam. Auf Festnetzseite war der Gesprächspartner hingegen glasklar und sehr natürlich zu verstehen.

HSPA bis theoretisch 14,4 MBit/s

Auf der Datenseite bleiben beim Desire HD keine Wünsche offen: Per WLAN (b/g/n) und superschnellem HSPA mit Datenraten von bis zu 14,4 MBit/s im Download und 5,76 MBit/s im Upload sind Sie äußerst flott im mobilen Internet unterwegs. Via USB und WLAN verwandeln Sie das Desire HD sogar zu einem voll funktionsfähigen Internet-Modem. Für den Aufbau der vollständigen CHIP-Testseite mit 600 KByte benötigt der Handy-Browser nur 4,1 Sekunden per HSPA und gerade mal 3,6 Sekunden per WLAN. Generell ist das Surfen im Web (auch auf Flash-Inhalten) auf dem gut reagierenden multitouch-fähigen XXL-Touchscreen eine wahre Freude. Dank zahlreicher Internet-Widgets und entsprechenden Apps für Ihre Lieblings-Netzwerke entgehen Ihnen keine Mails und Statusmeldungen.

Navigation mit Google, TomTom und Route 66

Handy-Nutzer, die das Desire HD in Deutschland kaufen, finden auf dem Handy die Basis-Karte von TomTom unter dem Menüpunkt "Locations" vorinstalliert. Diese lässt sich zur Orientierung für Wegbeschreibungen, Routenplanung und als Info-Zentrale von POIs (Points of Interest) nutzen. Die vollwertige Navigation mit akustischen Anweisungen stammt dagegen nicht von TomTom, sondern von Route 66. Über die Option ‚Premium-Navigation“ lässt sich die Zielführung freischalten und weltweit für 30 Tage gratis nutzen. Nach Ablauf der Testphase werden Lizenzgebühren für die Navi-Software verlangt. Die betragen je nach Länderumfang ab knapp 5 Euro für 30 Tage. Alternativ steht für Android-Nutzer die Gratis-Navigation von Google Maps Navigation bereit. Beim Time to First Fix (TTFF) fand das Desire HD nach etwa 21 Sekunden einen Satelliten - ein schneller Wert.

Testbild: Gute Schärfe, aber unnatürlich viel Farbe. (Klick für Großbild)

Testbild: Gute Schärfe, aber unnatürlich viel Farbe. (Klick für Großbild)

 

Fazit: Für Smartphone-Fans ein Must-Have

Wer bei Handys auf XXL steht, kommt am neuen Android-Flaggschiff Desire HD kaum vorbei. Es bietet einen gigantischen Touchscreen, eine kaum zu toppende Ausstattung und insgesamt überzeugende Testergebnisse in fast allen Disziplinen. Lediglich beim S-LCD-Screen müssen HTC-Nutzer, und das nicht nur beim Desire HD, etwas Nachsicht üben. Im Vergleich mit dem Retina-Display des iPhone 4 und insbesondere Samsungs Super-AMOLED-Screens ziehen HTC-Handys mit S-LCD-Bildschirmen derzeit den Kürzeren. Klar ist dies sicherlich Kritik auf hohem Niveau, aber der Hersteller muss sich nun mal mit den Besten seiner Klasse messen lassen.

Alternative

Für Sie ist das Handy-Display das entscheidende Kaufargument? Dann kommen Sie aktuell an der Android-Referenz Samsung Galaxy S nicht vorbei. Es bietet einen brillanten 4 Zoll großen Super-AMOLED-Screen mit einer Auflösung von 800 x 480 Pixel und eine ähnlich üppige Ausstattung wie das Desire HD. Allerdings müssen Sie beim plastiklastigen Galaxy S Abstriche in Sachen Wertigkeit machen. Derzeit blättern Sie für das Highend-Handy etwa 440 Euro im freien Handel hin (Stand: 2. Dezember 2010). Damit ist es etwa 60 Euro günstiger als das neue HTC Desire HD, das Sie derzeit ab 500 Euro bei diversen Händlern bestellen können.

Sebastian Griesbach, Redakteur.

Sebastian Griesbach, Redakteur.

 

HTC Desire HD im Test